Die große japanische Trommel ist ein gewaltiges Instrument. Man setzt den gesamten Körper ein, um Schallwellen zu erzeugen, die den ganzen Körper durchdringen. Im therapeutischen Kontext wird sie gerne bei Patient*innen eingesetzt, die Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen. Folgende Schilderung eines Patienten beschreibt das sehr zutreffend: „Nach dem Trommeln fühlte es sich an, als hätte die Hornhaut auf meiner Seele Risse bekommen.“ Im pädagogischen Kontext kann das Trommeln vor allem helfen, Antriebslosigkeit zu überwinden und Menschen in einer solchen Phase im Wortsinne wachrütteln. Aber auch gruppendynamische Prozesse werden von der Taiko gefördert. Man kann sich vom Rhythmus der anderen mittragen lassen oder auch selbst den Beat setzen. Unter Anleitung lässt sich ein gemeinsamer Takt erzeugen, der sich auch ins tägliche Leben übertragen lässt. Zielgruppen sind hier Jugendliche in Gruppen als Maßnahme nach § 29 SGB VIII, Familien, deren Maßnahme nach § 31 SGB VIII dadurch unterstützt wird, und Teams von Trägern der Jugendhilfe, für die der Taiko-Workshop eine Teambildungsmaßnahme darstellt. Auch Menschen mit Beeinträchtigung können vom Erleben der Taiko profitieren und erhalten entsprechende Angebote. So kann die Taiko-Pädagogik unabhängig von Alter, Geschlecht, Ethnie und Beeinträchtigung Menschen in eine gemeinsame Dynamik bringen.