Primär ist mit der Apfelfarm eine Fläche gemeint, auf der Apfelbäume wachsen und die von Shrops­hire-Schafen beweidet wird, die die Rinde der Bäume verschmähen. Die Pacht einer kommu­nalen Fläche wird bevorzugt. Diese Fläche bietet Raum für vier grundverschiedene Maßnahmen. Nach dem Jugendfarm-Konzept soll hier offene Jugendarbeit stattfinden. Projekte in Zusammenar­beit mit der Stadtjugendpflege und freie Angebote wie der Umgang mit Schafen, Imkerei und Her­stellung von Apfelprodukten, aber auch zur Verbesserung des Geländes zum Beispiel mit anspre­chender und lehrreicher Beschilderung sind hier denkbar. Auch hierbei werden die Gleichbehandlung der Geschlechter und die Inklusion von Minderheiten geschützt. Zudem werden die Ideen und Vorstellun­gen der Teilnehmenden aufgegriffen und die Projektmethode nach Frey zur Anwendung kommen. Dadurch eignet sich das Setting auch besonders für Praktika und Projektaufgaben für die Schüler*innen der nahegelegenen Fachschule für Sozialpädagogik in Lensahn.

Eine Maßnahme nach § 29 SGB VIII soll für Kinder und Jugendliche mit kritischem, Medienver­halten geschaffen werden. Bei „Farm.Fight.Read.“ machen sie Sinneserfahrungen jenseits des Touchscreens. Sie erleben Natur, loten ihre körperlichen Grenzen aus und erfahren die entschleuni­gende Kraft der Bücher. Das verbessert die Möglichkeiten einer selbständigen und selbstbestimmten Lebensweise. Im Rahmen dieser Maßnahme müssen die Teilnehmenden auch unterge­bracht werden, denn die intensive Auseinandersetzung mit festgefahrenen Verhaltensmustern erfor­dert eine Dauer der Maßnahmen von sechs Wochen. In dieser Zeit werden Glaubenssätze hinterfragt und neue entwickelt und verankert.

Ein grünes Klassenzimmer soll auf dem Gelände örtlichen Schulklassen aller Schularten stunden­weise zur Verfügung stehen. Ob die Natur in den Unterricht einbezogen wird oder einfach nur der Reiz des anderen Ortes genutzt wird, ist den Lehrkräften überlassen.

Ein Inklusionsunternehmen soll gegründet werden, um die Bäume zu pflegen und die Äpfel zu ern­ten und zu verwerten. Auch privaten Apfelbaumbesitzern soll das Angebot gemacht werden, dass ihre Bäume gegen Beteiligung an der Ernte gepflegt werden. Der größte Teil der Äpfel soll gemos­tet und an ein gewinn- und gemeinwohlorientiertes Apfellimowerk verkauft werden, das verschiede­ne Apfellimonaden durch Fermentation herstellt. Einzige Gesellschafterin des Apfellimowerks wird die Sozialwertstiftung sein. So fließen anfallende Gewinne in die gemeinnützige Arbeit und finan­zieren vor allem die Offene Jugendarbeit auf der Apfelfarm, die trotz des hohen Bedarfs in der Ziel­gruppe und ihrer wichtigen gesellschaftlichen Funktion von der öffentlichen Hand nicht ausrei­chend mit Mitteln unterlegt wird. Daraus bildet sich auch das zentrale Motiv in der Außendarstel­lung der Apfellimo.